In den neuesten Arbeiten verzichte ich ganz auf Malerei. Farbige, teilweise deckende, teilweise transparente fluoreszierende Flächen werden in einer klaren Ordnung zu einem Bildobjekt zusammengesetzt. Starke Farbkontraste variieren dabei mit fluoreszierenden Kontrastlinien und führen zu einem Empfinden von Bewegung und Licht. Es entsteht eine spielerische Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Farbfeldern.
Fasziniert von der Farbigkeit der Natur und dabei insbesondere von den unbeschreiblichen Eindrücken leuchtender Farbkraft in den Tropen – sowohl auf dem Land als auch unter Wasser – habe ich meine ganz große Leidenschaft für die Farbe auch in der Kunst entwickelt.
„Bei der Malerin und Bildhauerin Ina von Jan steht die Erforschung der Farbe, ihrer Wahrnehmung und Wirkung, ihrer Leuchtkraft und Farbintensität im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. In ihren Acrylglasobjekten und -installationen macht sie sich dabei die optischen Effekte von Reflexion, Beugung und Brechung des Lichtes, der Farbe sowie des transparenten Materials zu Nutze. So werden selbst die Objektaußenkanten in subtiler Weise zum bildnerischen Aktionsfeld. Ein intensives inneres Leuchten des Bildes entsteht, die formale Strenge der Komposition entfaltet eine große Sinnlichkeit.“
Zitat nach Dr. Thomas Elsen 2014
Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Galerie für zeitgenössische Kunst in Augsburg
Die Gegenüberstellung meiner Arbeiten “compositions of light“ in UV-Licht – einem besonders kurzwelligen Anteil des Sonnenlichts – und Tageslicht demonstriert auf beeindruckende Weise, wie stark die Wahrnehmung der Farbe von der jeweils verwendeten Lichtart abhängig ist.
… Im Unterschied zur aktuellen Wiederaufnahme von Farbe-Form-op-art-Effekten hat sich Ina von Jan beharrlich der Vertiefung der Farbwahrnehmung zugewendet und dabei – zum Beispiel mit der Konzentration auf gelb herrlich originäre Resultate erzielt, die den eigenen Farbweg betonten. Sie hat sich damit für den dritten Weg entschieden und hilft der Farbe mit gleichwertiger Erforschung der dienstbaren Form. Wie bereits beschrieben an anderer Stelle hat Ina von Jan auf der Suche nach Steigerung der Wahrnehmungskonzeption und – Rezeption sich ebenso ihrer linearen Konstruktion erinnert und diese präzise den quadratischen Farbflächen zugeordnet. …
Zitat Prof. Eugen Gomringer, 2018, »Die Experimente von Ina von Jan im Lichte gegensätzlicher Ausgangspositionen«