Mein Interesse gilt der Erforschung der Farbe, ihrer Wahrnehmung und Wirkung, ihrer Leuchtkraft und Farbintensität in unterschiedlichen Anordnungen und deren Umkehrungen.
Ich möchte mit der Kraft der Farbe in ihrer Eigenständigkeit – frei von belastenden Inhalten, wie Kritik, Gewalt, Symbolik – als universelle Sprache Menschen berühren und verbinden. Jeder Mensch, ganz gleich welcher Nation und welches Kulturkreises wird die Sprache der Farbe als solche wahrnehmen und in ihrer Kraft als unterstützendes Potenzial empfinden können. So steht ganz besonders die Farbe Gelb für mich für Freiheit, Toleranz, individuelle Entfaltung und Glück.
Während in den Anfängen meiner malerischen Tätigkeit die Bedeutung der Form mit der Bedeutung der Farbe nahezu gleichgestellt war, entwickelte sich in den letzten Jahren die Farbe selbst zum wichtigsten gestalterischen Medium. Anfänglich arbeitete ich dabei mit den Primärfarben, Schwarz und Weiß.
Fasziniert von der Farbigkeit der Natur und dabei insbesondere von den unbeschreiblichen Eindrücken leuchtender Farbkraft in den Tropen – sowohl auf dem Land als auch unter Wasser – habe ich meine ganz große Leidenschaft für die Farbe auch in der Kunst entwickelt. Lange Jahre hat mich die Farbe Gelb in besonderem Maße in den Bann gezogen. Sie verkörpert für mich die Kraft der Sonne, Licht, Wärme, Leben, Positivität, Kreativität und Sinnlichkeit. Über zehn Jahre widmete ich meine Arbeit ausschließlich der Erforschung dieser leuchtendsten Farbe. Kann ich die Kraft von Gelb steigern, indem ich einen weiteren Gelbton hinzufüge? In welchem Verhältnis müssen die Farbflächen zueinander stehen, damit sich beide Gelbtöne „wohlfühlen“ und ihre ganze Kraft entfalten können? Wie muss ich vorgehen, damit die Harmonie zwischen den beiden Gelbtönen erhalten bleibt? Wann entsteht eine Konkurrenz zwischen den Farben und eine Schwächung der Farbkraft? Diese intensive Auseinandersetzung mit zwei, später drei Gelbtönen zum Teil unter Hinzufügen von Schwarz oder Weiß verstärkte meine Sensibilität für Farbkompositionen und deren Harmoniegesetze.
Dabei bevorzuge ich möglichst unstrukturierte Oberflächen wie Leinwand, Metall, Holz und Plexiglas. In meiner Malerei ist die Pinselführung kaum wahrnehmbar, um die Reinheit und Ästhetik der Farbe nicht zu stören. Eine klare Abgrenzung der Farbflächen von einander, die dennoch zu einer harmonischen Einheit verschmelzen, geben den Bildern Ruhe, Kraft und Klarheit. Fasziniert von dem Material Plexiglas, begann ich im Jahre 2011 verschiedene Farben mit dem Pinsel auf von mir konzipierte, plastisch vorgeformte Plexiglas-Objekte aufzutragen. Da die Farbflächen in verschiedenen Ebenen des Materials liegen, entsteht eine Tiefenwirkung, die je nach Perspektive unterschiedliche Gestalt annimmt. In den neuesten Arbeiten verzichte ich ganz auf Malerei. Farbige, teilweise deckende, teilweise transparente fluoreszierende Flächen werden in einer klaren Ordnung zu einem Bildobjekt zusammengesetzt. Starke Farbkontraste variieren dabei mit fluoreszierenden Kontrastlinien und führen zu einem Empfinden von Bewegung und Licht. Es entsteht eine spielerische Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Farbfeldern.
Die Gegenüberstellung meiner Arbeiten “compositions of light“ in UV-Licht – einem besonders kurzwelligen Anteil des Sonnenlichts – und Tageslicht demonstriert auf beeindruckende Weise, wie stark die Wahrnehmung der Farbe von der jeweils verwendeten Lichtart abhängig ist.
Installation aus Farbe und Licht, Galerie Lausberg, Düsseldorf
Geboren in Coburg
Musisches Gymnasium in Coburg
Staatliche Fachoberschule für Gestaltung in Bayreuth
Schülerin von Prof. Rudolf Ortner
Mitglied bei der GEDOC München
Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler (BBK) München und Oberbayern e.V.
Mitglied in International Association of Art / UNESCO
Kunstpreis 2013 des Landkreises Fürstenfeldbruck
Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Arbeiten im privaten und öffentlichen Besitz im In- und Ausland. Ina von Jan lebt und arbeitet in Starnberg.
Katalog anlässlich der Ausstellung Ina von Jan FARBE WIRD LICHT im Museum Angerlehner von 2. Dezember 2018 bis 27. Januar 2019. Mit Texten von Eugen Gomringer, Thomas Elsen, Ina von Jan, Jochen Meister, Georg Schmidt. Gestaltung: Gregor Stödtner
Gebundene Ausgabe, Format 270/210 mm, 144 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, 1. Auflage 2018, Englisch/Deutsch
ISBN 978-3-903078-22-2
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